Routinen

Was sind eigentlich Routinen?
Routinen sind Handlungen, die durch mehrfaches Wiederholen zur Gewohnheit werden.
Für mich gibt es vier Arten von Routinen:
die Zwanghafte, die Alltägliche, die Regelmäßige und die Unbewusste.


Die Zwanghafte ist die, die nicht gesund ist, weil sie „krank“ macht, wenn man sie nicht erledigt hat, wie z.B Punkt 7h das Bett zu machen. Menschen, die zwanghafte Routinen haben, sei es auch Zeitunabhängig, haben das Gefühl durchzudrehen und fühlen sich nicht mehr wohl in der Haut, wenn sie die Routine nicht erledigt haben. Daran sollte man definitiv arbeiten und lernen, dieses Verhalten abzulegen.


Die Alltägliche passiert meist automatisch, wie z.B bevor man zur Arbeit geht, noch eben das Bett zu machen. Sie ist gut, kann aber auch oft einen leichten, unbewussten Zwang beinhalten.


Die Regelmäßige findet meist nur wöchentlich oder monatlich statt. Sie ist gut, um Dinge nicht zu vergessen oder nicht so stark zu bewerten, wie einmal die Woche die Blumen zu gießen, sich zu wiegen oder einmal im Jahr den Feuermelder zu kontrollieren - dafür kann man sich auch (automatische) Erinnerungen in den Kalender machen -.


Die entspannte Routine ist die, die man unbewusst macht, wie das Bett aufzuschlagen, um es zu lüften und sich abends einfach wieder reinzulegen. Zähne putzen ist bei den meisten auch eine entspannte Routine, man macht, ohne darüber nachzudenken.
Unentspannt ist es wieder, wenn man trotz besoffenen, müden Kopf nicht einfach ins Bett fallen kann und man, egal unter welchen Umständen, unbedingt noch die Zähne putzen MUSS.


Um etwas zu erlernen sind Routinen erst einmal wichtig. Besonders bei Kindern fängt man mit Routinen an, damit sie sich durch regelmäßiges Wiederholen die Dinge besser merken können. Vor dem zu Bett gehen das Zimmer aufzuräumen, ist zum Beispiel eine Routine.


Im Internet finde ich immer wieder Aufforderungen, sich Routinen anzueignen oder anzugewöhnen. Wenn ich das lese, werde ich immer etwas nervös, weil es einfach etwas komplexer ist und das Gesamtbild dabei oft aus den Augen verloren geht. Das ist wie, wenn man von gesunder Ernährung spricht und man immer nur dazu auffordert: „iss mehr Obst“. Es gehört mehr dazu. Natürlich ist Obst gesund und auch Routinen können wichtig sein, um sich neue Gewohnheiten anzugewöhnen, aber welche sind wirklich nötig? Sollte das Ziel nicht immer ein entspanntes Leben sein? Sollten Menschen nicht eher lernen, ihre Bedürfnisse und Abläufe nach Gefühl zu erledigen?


Ich erkläre es mal an einem anderen Beispiel. Ich hatte mal eine Diskussion mit der Englischlehrerin meines Sohnes. Sie meinte, dass es möglich sein müsste, jeden Tag 15 Minuten Vokabeln zu lernen. Nur durch regelmäßiges Tanken, kommt man mit seinem Auto ans Ziel, war ihr Sinnbild fürs regelmäßiges lernen. Ich erklärte ihr, dass mein Sohn auch noch andere Fächer hat und auch ein Auto aus anderen Teilen besteht. Das Auto braucht Luft in den Reifen, Öl, die Bremsen müssen kontrolliert werden, die
Wischer müssen funktionieren, Wischwasser muss aufgefüllt werden und so vieles mehr. Das Leben besteht nicht immer nur aus einem Teil und es ist manchmal einfach nicht möglich, alles an einem Tag zu erledigen und jeder hat seinen Fokus auf etwas anderes. Sie auf Englisch, aber mein Sohn muss auch Französisch lernen, oder für Bio, Mathe, Physik und zig andere Fächer. So ist es auch im Leben. Das Leben besteht nicht nur aus Ordnung, Sport, Arbeit oder was auch immer.


Ich brauche nur durch Insta oder Facebook zu scrollen und finde tausend Routinen, die ich mir angewöhnen könnte: da gibt es die Morgenroutinen, wie ein Glas Wasser zu trinken, bewusst zu frühstücken, sich nett zurecht zu machen,  Yoga zu machen, zu meditieren, Zeitung zu lesen, eine To do Liste zu erstellen, eine Maschine anzustellen usw. Das geht dann den ganzen Tag so weiter bis zu den „Abendroutinen“.

Es gibt so viele weitere nennenswerten Routinen, die man umsetzen könnte: 10 min Schminken/Gesichtspflege, 15 min Sport am Tag, 15 min aufräumen, 15 min putzen, nach dem Kochen alles sauber zu machen, Zähne zu putzen, Zeit für sich zu finden, einzukaufen, die Woche zu planen, 3 Liter am Tag zu trinken, die Kinder zu bespaßen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, Zeit für den Partner zu haben, 30 min Insta für sein Business widmen, Freunde kontaktieren, gemütlich zusammen am Tisch sitzen und essen, Dinge für die Umwelt zu basteln oder selbst herzustellen, 10000 Schritte am Tag, etwas Neues lernen, etwas Dehnen für die Muskeln, Körperpflege, Haarpflege, Nagelpflege, nebenbei nicht zu vergessen, dass man noch arbeiten gehen sollte, um für seinen Unterhalt zu sorgen.


Merkt ihr, worauf ich hinaus möchte? Wenn ich für alles feste Routinen einplane, ist mein ganzer Tag verplant und hört sich das für dich entspannt an?


Zudem beschäftige ich mich seit über 22 Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung und kann euch sagen, wenn man zum Ende kommt, sprich all seine Abläufe gelernt und zu sich gefunden hat, endlich sein Leben lebt, wird einem auch empfohlen, seine Routinen abzulegen. "Routinen sprechen für Langeweile und sind zerstörerisch, weil sie unterbinden, etwas Neues zu entdecken." Es wird einem geraten und sogar
aufgefordert komplett etwas anderes zu machen. Wenn deine Routine ist, erst einen Kaffee zu trinken, dann trinke ihn mal zum Schluss. Nimm nicht als erstes dein Handy in die Hand, sondern lese erst eine Zeitung usw.

Es geht darum, wieder aus seiner Komfortzone zu kommen.

Das Leben leben und gleichzeitig neue Dinge entdecken, kann man nicht mit Routinen. Routinen können deinen Alltag vereinfachen, aber dich auch am Wachsen hindern.


Mein Ziel als Ordnungscoach ist es, Menschen zu einer Grundordnung zu verhelfen, die man mit Disziplin und Willen versuchen sollte, beizubehalten.  Ohne Grundordnung sind Routinen auch zum Scheitern verurteilt.  Eine Grundordnung hat auch nichts mit Routinen zu tun. Man sollte aufräumen und alles wieder zurück an seinen festen Platz schaffen, wenn man gerade Zeit und Lust findet. Für mich ist es wichtig, dass die Ordnung in Schränken beibehalten wird, dann geht das Aufräumen schneller und leichter von der Hand. Natürlich gibt es auch Menschen, die vielleicht nie Lust
dazu finden. Sie sollten anfangs mit Routinen anfangen, wie bei Kindern, siehe oben.

 

Zu den Putz- und Aufräum-Routinen:
Man sollte auch zwischen Aufräumen und Putzen unterscheiden.

Aufräumen finde ich wichtiger als putzen.
Feste Putzpläne empfinde ich als gefährlich, denn
1. hat man dazu nicht immer die Zeit, noch Lust und
2. ist es auch nicht immer gleich schmutzig. Wenn ich Besuch empfangen habe und dann noch welchen mit kleinen Kindern ist der Putzbedarf sicherlich höher, als wenn ich ständig allein lebe.
Der Treppenflur sieht im Winter sicherlich schlimmer aus als im Sommer und auch Badezimmer müssen je nach Personenanzahl mit unterschiedlichen Wiederholungen in der Woche geputzt werden.


Ich wünsche allen, dass sie lernen, ein entspanntes Leben zu leben, mit unbewussten Routinen. Das alles so automatisch von der Hand geht, wie das Zähne putzen, aber dass es auch okay ist, wenn man mal ohne Zähne putzen ins Bett fällt.


Deine Jessica

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